





Im Wabengarten des Ökologischen Bildungszentrums Bogenhausen in München treffen sich Menschen mit psychischen Erkrankungen regelmäßig zur Gartenarbeit. Das Projekt kommt so gut an, dass die Teilnehmer ihre Parzellen auch selbständig weiter bearbeiten. Gartengeräte, Pflanzen und Materialien werden benötigt.
Urbane Gärten nutzen städtische Freiräume und sorgen für Artenvielfalt und ein besseres Mikroklima im Viertel. Umweltschutz wird hier fast beiläufig betrieben. Das Säen, Ernten und Kompostieren ohne Chemie sensibilisiert für Umweltthemen. Urbane Gärten sorgen für mehr Grün in der Stadt und für eine ökologische Aufwertung des Stadtteils. Andererseits entstehen gesundheitliche Probleme oft aufgrund sozialer Ungleichheit und mangelnder gesellschaftlicher Partizipation. Nicht selten ist der Gesundheitszustand auch ein Ergebnis einer schlechten Ernährung. Ein Garten kann in solchen Lebenslagen heilend wirken und das seelische wie körperliche Empfinden verbessern (Quelle: Stiftung Interkultur).
Basierend auf diesen Erkenntnissen hat die erfahrene Hobby-Gärtnerin Christine Leyermann das Projekt „G'sund garteln“ im April 2012 ins Leben gerufen. Sie gibt damit Menschen mit einer psychischen Erkrankung die Gelegenheit, durch einfache Gartenarbeiten zu Entspannung und Gleichgewicht zu kommen.
Das Projekt läuft wie folgt ab: Einmal wöchentlich (momentan April bis Oktober 2012) kommen Klienten einer sozialpsychiatrischen Tagesstätte zum Wabengarten auf dem Gelände des Ökologischen Bildungszentrums Bogenhausen (ÖBZ) und bestellen eigenständig eine Parzelle. Sie entscheiden, was sie pflanzen möchten. Verschiedene Blumenarten und Gemüsesorten werden nach dem Prinzip der Permakultur angebaut. Es wird bewusst auch auf alte Gemüsesorten hingewiesen und diese werden immer stärker nachgefragt.
Das Projekt ist ein großer Erfolg, da die Klienten inzwischen nicht nur an den besprochenen Terminen, sondern auch freiwillig unter der Woche ihre Flächen bestellen. Zudem pflegen sie den Kontakt mit Menschen der benachbarten Gärten. Somit wurde schon ein Ziel erreicht: Es geht um den Menschen und sein Wohlbefinden im Einklang mit der Natur. Durch einfache Gartenarbeit wird Freude entfacht. Mitten in der Stadt und trotzdem ruhig, dank der Lage der Wabengärten in einem von Bäumen umgebenen Park.
Christine Leyermann
Martin Glöckner,
Geschäftsführer Green City e. V.