





Um den Lebensraum der Gelbbauchunke dauerhaft zu erhalten, graben Schüler und Schülerinnen Reutlinger Schulen im Naturschutzgebiet Listhof neue Tümpel. Vorab lernen sie Wissenswertes zu Gewässertieren & Tümpel-Bau. Projektträger ist das Umweltbildungszentrum Listhof e.V. Das Preisgeld wird für neue Arbeitsgeräte und einen Bagger zum Graben eines größeren Teichs benötigt.
Die Gelbbauchunke ist eine sehr seltene Amphibienart, die im Naturschutzgebiet Listhof, vor den Toren der Stadt Reutlingen, eine dauerhafte Bleibe gefunden hat. Dort bewohnt sie die zeitweise mit Wasser gefüllten Fahrspuren des ehemaligen französischen Panzerübungsgeländes, die jedoch im Laufe der Jahre immer mehr verlanden.
Um der Gelbbauchunke dauerhaft helfen zu können, müssen die bestehenden Tümpel erhalten und neue Tümpel gegraben werden. Für diese Tätigkeit haben wir in verschiedene Schulklassen der Klassenstufe 3-8 angeworben. Diese lernen bei einer ersten Veranstaltung die verschiedenen Gewässertiere kennen. Je nach Jahreszeit lassen sich verschiedene Amphibienarten und deren Larven (Kaulquappen) sowie Libellenarten, Rückenschwimmer, Wasserläufer, Wasserkäfer und Spinnen, Köcherfliegenlarven, Wasserschnecken, Egel und viele andere Tierarten beobachten.
In einer zweiten Veranstaltung erfahren die Schüler, wie der Gelbbauchunke praktisch geholfen werden kann. Gemeinsam wird der Bau von Tümpeln geplant und der Umgang mit Spaten, Schaufel und Spitzhacke erlernt. Ist ein geeigneter Platz für den Tümpel gefunden, graben je 4-6 Personen ein eigenes Loch im lehmigen Boden. Dieses füllt sich beim nächsten Regen mit Wasser und fertig ist das Gelbbauchunkenbiotop!
Meist erscheint die Gelbbauchunke schon beim ersten Regen, um im flachen Wasser ihre Eier abzulegen. Die Kaulquappen entwickeln sich im warmen Wasser besonders schnell. Aber auch ihre Feinde, Libellen- und Gelbrandkäferlarven, lassen nicht lange auf sich warten. Ein Glück, dass die kleinen Tümpel immer wieder austrocknen, denn nur so bleibt der Wettbewerbsvorteil für die Gelbbauchunke erhalten.
Die selbst gegrabenen Tümpel sind für die Gelbbauchunke einige Jahre lang attraktiv. Dann wachsen sie zu und verlanden. Deshalb müssen am Listhof Jahr für Jahr neue Tümpel gebaut werden.
Im Jahr 2012 wurden im Naturschutzgebiet Listhof mit 17 Schulklassen mehr als 50 Tümpel ausgegraben.
Bernhard Ziegler
Günter Neuhäuser,
Stadt Reutlingen, stellvertretender Umweltschutzbeauftragter